KOF-Studie zu KI: Pflegeberuf mit Zukunft
Digitale Helfer sind bei der Spitex immer mehr im Einsatz, zunehmend auch mit KI-Unterstützung. Foto: Spitex Schweiz / Anja Zurbrügg
«Wie Chat-GPT den Schweizer Arbeitsmarkt umkrempelt», titelt die NZZ am Sonntag, und zwar gehe es «überraschend schnell», wie eine KOF-Studie der ETH Zürich zeigt. Diese zeigt auch: Pflege ist ein Beruf mit Zukunft, der durch künstliche Intelligenz (KI) nicht verschwinden wird.
Betroffen durch generative KI, davon ist das erwähnte Modell Chat GPT die bekannteste Vertreterin, sind vor allem andere Berufe – allen voran im IT-Bereich und Rechnungswesen, wie die Studie nahelegt. Die Studie der Konjunkturforschungsstelle (KOF) an der ETH Zürich hat Berufe anhand der LLM-Betroffenheit nach Eloundou et al. (2024) auf den Schweizer Arbeitsmarkt modelliert und auch mit der aktuellen Zahl der Stellensuchenden verglichen. Künstliche Intelligenz hinterlasse dabei deutliche Spuren auf dem Schweizer Arbeitsmarkt, titelt die Studie.
Die Betroffenheit wird auf einer Skala von 0 (nicht betroffen) bis 1 (sehr betroffen) dargestellt. Die höchste KI-Betroffenheit gibt es bei Anwendungsprogrammierer/innen mit 0.941, am tiefsten ist sie beispielsweise bei Berufssportler/innen oder Hauswarten mit einer 0. Bei akademischen Berufen sind Berufe im Gesundheitswesen am wenigsten betroffen.
Die Pflege erweist sich in dieser Studie als ein Beruf mit Zukunft. Akademische Pflegefachkräfte befinden sich mit 0.38 im Mittelfeld, nicht-akademische Pflegefachkräfte (0.24) und Pflegehelferinnen und -helfer (0.11) im hinteren Bereich. Dies lässt sich graphisch anhand der von der NZZ publizierten Daten der ETH Zürich für die in der Spitex gängigen Berufegruppen in folgender Grafik mit 389 Berufen darstellen.

Die Studie zeigt: Pflegeberufe sind kaum von einer Verdrängung durch künstliche Intelligenz betroffen, hingegen gibt es ein gewisses Potenzial, künstliche Intelligenz begleitend einzusetzen um administrative Arbeiten zu reduzieren und sich mehr auf die eigentliche Pflegearbeit zu konzentrieren. Dies ist auch durchaus erwünscht um dem Fachkräftemangel zu begegnen und den Pflegeberuf von administrativen Tätigkeiten zu entlasten. Entsprechende Angebote befinden sich in der Entwicklung oder sind bereits auf dem Markt, beispielsweise für Automatisierungsprozesse in der Pflegerapportierung, Einsatzplanung, Datenanalyse oder repetitiven administrativen Tätigkeiten.
Wer also eine Lehre beispielsweise als Fachfrau/-mann Gesundheit macht, sich nach der Lehre oder Mittelschule zur diplomierten Pflegefachperson ausbilden lässt oder den Quereinstieg in die Spitex wagt, wählt einen Beruf mit Zukunft, in der Menschlichkeit weiterhin gefragt ist. Und ein Beruf, der durch den steigenden Pflegedarf weiterhin stark nachgefragt sein wird.
Die nicht-profitorientierte Spitex im Kanton Zürich beschäftigt über 5'600 Menschen und bietet dabei über 300 Ausbildungsplätze an.
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Weiterführende Links:
- Artikel NZZ «Das ging überraschend schnell»: Eine KOF-Studie zeigt erstmals, wie Chat-GPT den Schweizer Arbeitsmarkt umkrempelt
- Studie KOF ETHZ «Künstliche Intelligenz hinterlässt deutliche Spuren auf dem Schweizer Arbeitsmarkt»